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Montag, 25. Mai 2009

{Rezension} Der Beutegänger von Silvia Roth

Gebundene Ausgabe: 400 Seiten
ISBN: 3455400795
Genre: Deutscher Krimi / Wiesbaden
Erscheinungsjahr: 2007
Preis: 19,95 €


Auftakt für das Team Heller & Verhoeven

Der Roman beginnt mit dem Begräbnis von Kommissar Karl Grovius, dem Mentor und Partner von Hendrik Verhoeven, selbst Kommissar bei der Mordkommission in Wiesbaden. Am nächsten Tag wird im Wald bei Wiesbaden die Leiche einer jungen Joggerin gefunden. In ihrer Bauchhöhle steckt eine Chrysantheme. Verhoeven und seine neue Partnerin Winnie Heller werden mit den Ermittlungen betraut. Da passiert ein zweiter Mord und die Kommissare stehen vor einem Rätsel. Eindeutig handelt es sich um denselben Mörder, jedoch sind keine Gemeinsamkeiten zwischen den Opfern vorhanden, kein Tatmotiv für die Ermittler erkennbar, es fehlt ihnen jeglicher Ermittlungsansatz - ... und das Morden geht weiter ...

Silvia Roths flüssiger Schreibstil bindet den Leser sofort an das Buch. Durch die sehr detaillierte Beschreibung gelingt es ihr sehr schnell und ohne dabei langatmig zu werden, den verschiedenen Charakteren Leben einzuhauchen. Ihre beiden Protagonisten dürfen Schwächen zeigen, was ihnen Tiefe gibt und sie menschlich erscheinen lässt. So zum Beispiel hat Hendrik Verhoeven schwer an dem Verlust seines väterlichen Freundes Karl Grovius zu "knabbern" und dessen Geist begleitet den Leser kontinuierlich durch das ganze Buch. Auch Winnie Heller hat mit einem traurigen Erlebnis ihrer Vergangenheit zu kämpfen und einige recht merkwürdige Macken, die sie trotz ihrer etwas kratzbürstigen Art sympathisch erscheinen lässt.

Die Story ist von Anfang an schlüssig aufgebaut und nachvollziehbar. Der Spannungsbogen baut sich langsam, aber sehr kontinuierlich auf. So beginnt die Autorin gleich zu anfangs, die Geschichte des Mörders mit zu erzählen und dabei geschickt die Beweggründe seines Handelns im Dunklen zu lassen. Bis kurz vor Schluss ist für den Leser nicht erkennbar, nach welchen Merkmalen sich der Mörder seine Opfer aussucht; das Warum wird einem erst ab etwa der Mitte des Buches bewusst, wobei ein weiterer Erzählstrang hierüber mit der Zeit Aufschluss gibt.

Alles in allem ein wirklich spannender, unterhaltsamer Thriller; man mag gar nicht glauben, dass es sich hier um einen Debütroman handelt.

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